Physische vs. synthetische ETFs

Welche Arten von ETFs gibt es?

Was ein ETF ist und wie dieser funktioniert haben wir bereits im vorherigen Artikel gelernt. Hier können Sie sich den Artikel zu ETFs nochmal ansehen. 

Wir unterscheiden prinzipiell zwei verschiedene Arten von Index-ETFs:

  1. physischer ETF, auch vollständig replizierender

    ETF genannt, und

  2. synthetischer ETF, auch Swap-ETF genannt.

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Wie funktioniert ein physischer ETF?

Bei einem physisch vollreplizierenden Aktien-ETF werden alle Aktien gemäß ihrer Gewichtung in dem zugrunde liegenden Index gekauft. Deswegen spricht man hier auch von einer 100-prozentigen Replikation, also Nachbildung. 

Bei einem Index wie dem DAX bspw., der mit 30 Unternehmen eine überschaubare Anzahl von Einzelaktien aufweist, ist diese Replikationsmethode möglich. Wenn Sie jedoch über einen ETF in einen Index investieren möchten, der weitaus mehr Einzelaktien beinhaltet, wird diese Methode anders gehandhabt. Bei Indizes mit einer höheren Anzahl von Einzelwerten wenden die Investmentgesellschaften in der Regel die sogenannte Sampling-Methode an. 

Die Sampling-Methode, auch Teilreplikation genannt

Bei der Sampling-Methode wird nur eine bestimmte Anzahl an Einzelaktien physisch gekauft. Die Auswahl dieser Einzelaktien geschieht nach festen Kriterien. Ein Kriterium wäre bspw. das Gewicht der Aktien im zugrunde liegenden Index. Der Gedanke dabei ist, dass man diejenigen Aktien kauft, die den größten repräsentativen Einfluss auf die Indexentwicklung haben. Die Investition erfolgt also nach der Gewichtung der Aktie im Index. Hieraus leitet sich nämlich auch die Bezeichnung “Teilreplikation” ab.

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Vor- und Nachteile der Sampling-Methode

Der Nachteil ist, dass es zu einer minimalen Abweichung vom Referenzindex kommt. 

Ein signifikanter Vorteil der Teilreplikation hingegen zur vollständigen physischen Replikation sind die geringeren Transaktions- und Verwaltungskosten. Je größer Ihr Referenzindex, desto mehr Einzelaktien muss der ETF-Anbieter anschaffen und entsprechend verwalten. Dies führt zu höheren Kosten, die Ihre ETF-Rendite schmälert. 

Wie funktioniert ein synthetischer ETF?

Bei synthetisch replizierenden ETFs kauft der ETF-Anbieter die im Index zugrundeliegenden Aktien nicht direkt. Der ETF-Anbieter versucht die Indexentwicklung über Derivate nachzubilden. Der ETF-Anbieter versucht also über Tauschgeschäfte die Indexentwicklung 1:1 nachzubilden. Man bezeichnet einen synthetische ETF auch “Swap-ETF”. Swap steht im Englischen für “Tausch”. 

Der ETF-Anbieter sichert sich über einen Vertrag gegen eine entsprechende Gebühr die Indexrendite des Swap-Kontrahenten. Die Idee von einem synthetischen ETF ist die effizientere und genauere Abbildung des gewünschten Index.

Das Interessante dabei ist, dass es sich beim Versuch der Indexnachbildung um beliebige Wertpapiere handeln kann. Es ist also nicht zwingend notwendig, die Rendite mit den im Referenzindex enthaltenen Aktien zu rekonstruieren. 

Vor- und Nachteile von synthetischen ETFs

Synthetische ETFs stehen oft in der Kritik weil sie kompliziert sind. Außerdem ist es schwer nachzuvollziehen, wie die Indexentwicklung nachgebildet wird. Swap-ETFs sind also komplexe und intransparent. Ein weiterer Kritikpunkt ist das Ausfallrisiko von Swap-ETFs. Es ist nämlich denkbar, dass der Tauschpartner insolvent geht. Wobei es hier auch von der Europäischen Union Richtlinien gibt, die den Ausfallschaden begrenzen. Hierfür müssen im Vorfeld gewisse prozentuale Sicherheiten hinterlegt werden. 

Synthetische ETFs haben aber auch Vorteile. Bei gewissen Anlageklassen in Rohstoffe über einen Rohstoffindex bspw. sind Swap-ETFs unverzichtbar. Rohstoffindizes können bspw. Getreide wie Mais und Weizen enthalten. Diese physisch zu erwerben würde einen immensen Lagerungs- und Verwaltungsaufwand mit sich bringen. 

Zusammenfassung physische vs. synthetische ETFs

  • Physische ETFs werden durch Voll- und Teilreplikation abgebildet 

  • Bei der vollständigen Replikation werden alle Aktien aus dem Index physisch gekauft

  • Die Teilreplikation kauft nur eine bestimmte Auswahl an Aktien physisch

  • Synthetische ETFs werden über einen Derivate abgewickelt

  • Swap-ETFs sind in ihrer Struktur komplex und intransparent

  • Bei gewissen Anlageklassen wie Rohstoffen sind Swap-ETFs unverzichtbar

  • Die Verwaltungskosten bei einem physischen ETF sind höher als bei synthetischen

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2 Comments

  1. נערות ליווי

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